THE GUNMAN

Regie: Pierre Morel / Frankreich, Spanien, Großbritannien 2015 / 117 Min.
Darsteller: Sean Penn, Idris Elba, Jasmine Trinca, Javier Bardem, Ray Winstone, Mark Rylance
Produktion: Andrew Rona, Joel Silver, Sean Penn
Verleih: STUDIOCANAL
Freigabe: FSK 16
Start: 21.05.2015

 

Pierre Morel inszeniert den nächsten Altherrenactionfilm. Ob er und Sean Penn den Grundstein einer neuen Actionfilm-Trilogie à la TAKEN gelegt haben?

Nach dem erfolgreichen Attentat auf einen afrikanischen Politiker taucht der für einen Großkonzern verdeckt agierende Elitesöldner Jim Terrier unter. Dabei muss er auch Annie zurücklassen, die als Ärztin für eine NGO im Kongo arbeitet und dort Terrier kennengelernt und mit ihm eine Liebesbeziehung begonnen hat (und die natürlich nichts von Terriers wahren Absichten wusste).
Zehn Jahre später arbeitet Terrier selbst für eine NGO im Kongo, wo er Wiedergutmachung für seine früheren Schandtaten leistet, indem er als weißer Samariter den hilflosen Afrikanern unter die Arme greift und Wasserbohrungen leitet. Doch Terriers humanitäre Arbeit wird jäh gestört, als eine Gruppe mordhungriger Afrikaner auftaucht und ihm nach dem Leben trachtet. Nur knapp kann er sich dank seiner kämpferischen Skills der Angreifer entledigen. Davon überzeugt, dass jemand aus seiner Vergangenheit ihn aus dem Verkehr ziehen will, reist er nach Barcelona, um den Drahtziehern auf die Spur zu kommen. In Barcelona stellt er überrascht fest, dass sein früherer Kumpel Felix (Bardem) inzwischen mit Annie verheiratet ist. Es kommt, wie es kommen muss: Zwischen Terrier und Annie flammt die alte Liebe neu auf, und da taucht auch schon das Killerkommando auf, um Terrier den Garaus zu machen. Für den ehemaligen Söldner kommt erschwerend hinzu, dass er seit einer Weile von üblen Kopfschmerzen geplagt wird. Ein Arzt diagnostiziert eine schwere neurologische Erkrankung und rät Terrier dringend an, Stresssituationen tunlichst zu vermeiden – das kommt in Terriers Situation natürlich ungelegen.

Verantwortlich für die Regie zeichnet Pierre Morel, der bereits mit TAKEN den etwas älteren Liam Neeson mit viel Erfolg zum Actionstar gemacht hat. Spielte Neeson den smarten, kaltblütigen Vater auf Rachefeldzug noch mit entschlossener, kalter Mimik, gibt Penn den gebrochenen Antihelden, der eigentlich mit seiner brutalen Vergangenheit abschließen will. Insgesamt ist Jim Terrier eine Mischung aus Bryan Mills, Jason Bourne und Marion Cobretty (City-Cobra). Während andere in der Midlife-Crisis Fallschirmspringen gehen oder sich ein Motorrad kaufen, versucht sich Penn eben als Actionstar (und ist nebenher als Produzent und Drehbuchautor beteiligt). Und er macht keine gute Figur. Sicherlich ist es einerseits beeindruckend, wie sich Penn physisch für den Film aufgepumpt hat, andererseits ist es eben auch ein wenig lächerlich, wie er seinen Körper dauernd in Szene setzen lässt.