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Regie: Doug Liman / USA 2014 / 113 Min. Darsteller: Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton, Brendan Gleeson, Jonas Armstrong, Tony Way, Kick Gurry, Frank Drameh u.a. Produktion: Jason Hoffs, Gregory Jacobs, Tom Lassally, Jeffrey Silver, Erwin Stoff Verleih: Warner Bros. Freigabe: FSK 12 Start: 29.05.2014

 

Ob Gelegenheitskinogänger oder echter Cineast: Fast jeder ist mit der Handlung der Neunziger-Kultkomödie UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER, in welcher sich Bill Murray über mehrere Jahre immer wieder durch ein und denselben Tag kämpfen muss, vertraut. Die Nachricht, dass FAIR GAME-Regisseur Doug Liman ein Skript auf die Leinwand bringen wolle, das entfernt an eine Action-Variante des Zeitschleifen-Klassikers erinnert, sorgte gleichsam für Unmut und Skepsis wie Vorfreude auf das Projekt, bei dem sich kein Geringerer als Hollywood-Star Tom Cruise (OBLIVION) höchstpersönlich für den 48-jährigen Filmemacher und Produzenten einsetzte. Der Ex-Mann von Nicole Kidman und Katie Holmes schlüpft derweil in die Hauptrolle. An seiner Seite agiert die brünette Schönheit Emily Blunt, die schon in LOOPER ihr Händchen für ausklügelte Sci-Fi-Action bewies. Gemeinsam stellt sich das ungleiche Duo einer düsteren Zukunftsvision, in der unheimliche (und verdammt gut animierte) Tentakelaliens, sogenannte Mimics, gerade dabei sind, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die menschliche Zivilisation auszurotten.

Edge of Tomorrow

Cruise in der Rolle des zurückhaltenden Major Bill Cage wird aufgrund eines Zwischenfalls mit dem Vorgesetzten von jetzt auf gleich direkt an die Front geschickt. Doch die vermeintlich alltägliche Schlacht entpuppt sich als Selbstmordkommando, das rasch auch das Leben Cages fordert. In der nächsten Sekunde erwacht der Neu-Rekrut am Morgen des vorherigen Tages. Ganz so, als wäre nichts geschehen. Es dauert nicht lange, bis Cage begreift, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist, die ihm zwar die Möglichkeit gibt, seine Taktiken zu perfektionieren und sich somit nach und nach Vorteile zu verschaffen; gleichzeitig gibt es kein Entkommen aus der Kriegshölle. Als er auf die als Heldin gefeierte Veteranin Rita Vrataski trifft, stellt sich sein Schicksal als mögliche Rettung der Menschheit heraus. Doch dazu bedarf es mehr als taktischen Geschicks und brachialer Schlagkraft. Tom Cruise hat aufgrund seiner Scientology-Zugehörigkeit vielerorts enorm an Sympathie einbüßen müssen. Auch seine eintönige Rollenwahl – so spielt er auch in EDGE OF TOMORROW einmal mehr den alleinigen Weltenretter – sorgte nicht selten dafür, dass sich Cruise in der Vergangenheit verstärkt von seinem einstigen Weltstar-Image wegbewegte. Zudem blieb den letzten Projekten Cruises der ganz große Erfolg verwehrt. Es wird also langsam Zeit für den Kritiker-Rückschlag, um sich als ernst zu nehmender Schauspieler wieder in die Gedächtnisse der Skeptiker hineinzumanövrieren. Mit EDGE OF TOMORROW ist der demnächst in TOP GUN 2 zu sehende Cruise damit auf einem guten Weg.

Edge of Tomorrow